Hintergrundinformation Trauma / Traumatherapie

Erleben eines Traumas

Das Erleben des totalen Kontrollverlustes führt zu Gefühlen von totaler Hilflosigkeit, Ohnmacht bis hin zu Todesangst und Todeserleben. Das bisher bestehende Bild von einem Selbst und der Welt ist komplett erschüttert.

Trauma Rekonstruktion Farbspuren

 

Frühkindliche Traumata

Traumatisierungen, die sich vor, während oder nach der Geburt sowie in den ersten Prägungszeiten ereignet haben, werden vorwiegend als gefühlshaft gefärbte, ganzheitlich erlebte konkrete Wahrnehmungs- und Sinneseindrücke erfahren. Aufgrund dieser existentiellen frühen Erfahrung kommt es zu einer „Grundgestimmtheit“, die das Leben des Betroffenen frühzeitig einfärbt. Frühtraumatisierungen können im Allgemeinen nicht mit konkreten Situationen in Verbindung gebracht, bzw. erinnert werden. Deshalb ist es für viele Betroffene schwierig, ihre eigene Wahrnehmungen, inneren Zustände und Reaktionen auf bestimmte Situationen zu verstehen.
 

Wie geht das Gehirn mit Trauma um

Während des Traumas kommt es aufgrund neurobiologischer Abläufe zu einem STOP der Informationsweiterleitung von der Amygdala („Vorfilter“, „Angstsensor“) zum Hippocampus („sortieren“, „bewusstes zuordnen“) und weiter zu den höheren Gehirnregionen. Es findet ein „Abriss“ der Wahrnehmung statt - d.h. subjektiv „bleibt die Zeit stehen“, während das Trauma weiterläuft. Die seelischen und körperlichen Erfahrungen werden in den nicht dem Bewusstsein zugänglichen Gehirnregionen und als eine Art Körpereindruck abgespeichert. Damit ist das weitere Geschehen, aber auch die Beendigung des traumatischen Ereignisses dem bewussten Erleben nicht mehr zugänglich. Deshalb ist das Erlebnis hinterher gar nicht bis oft nur fragmentiert erinnerbar.